Sonntag, 8. September 2013

Campus Party / London 2013

Die letzte Woche habe ich mit einigen Freunden und tausenden anderen Menschen in London auf der Campus Party in der O2 Arena verbracht, dazu möchte ich nun ein paar Worte loswerden.

Nerds. Geeks. Programmierer. Gamer. Überall. Das dachte ich zumindest, bis sich herausstellte, dass hier ein großer Teil der Leute einfach Urlaub machen will. Kein Wunder, schließlich haben wir für Fahrt (20h im Bus + Fähre) und Unterkunft (in 2-Mann-Zelten im Soccerdome) gerade mal 55 Euro gezahlt.

In der weitläufigen O2-Arena gab es im Inneren 8 Bühnen, auf denen Vorträge aller Art gehalten wurden, im äußeren Ring Workshops und Messestände verschiedener Unternehmen. Außerdem waren hier rund um die Uhr hunderte Campuseros - Campus-Party-Teilnehmer - mit ihren mitgebrachten PCs am zocken, oder haben ihre Handys aufgeladen, denn dazu gab es im Soccerdome nicht die Möglichkeit.

Stichpunkt Handy: Hauptveranstalter Telefonica/O2 hat sich nicht lumpen lassen und jedem der Teilnehmer (!) kostenlos (!!) eine Sim-Karte zur Verfügung gestellt, mit der man 300 Frei-SMS, 10 GBP Guthaben und 500 MB mobiles Internet verbrauchen konnte, was für eine Woche, selbst mit viel googlen und Google Maps mehr als ausreichend war.

Natürlich erfolgte touri-typisch der obligatorische Besuch des Buckingham Palace, daraufhin ein für mich als bekennenden großen Harry Potter Fan ziemlich enttäuschender und desillussionierender Besuch der King's Cross Station.

Natürlich hat London auch viele Grünflächen zu bieten. Mit einer Packung Cidre im Gepäck haben wir es uns im Kensington Park gut gehen lassen, sind an der Royal Albert Hall vorbeigeschlendert, haben Harrods besucht und sind anschließend noch zu Hamleys, seineszeichens der größte Spielzeugladen der Welt. Hätte ich zu viel Geld dabei gehabt, wäre danach nichts mehr in meinen Taschen gewesen. Ein großartiges Geschäft, viele motivierte Mitarbeiter, die auf 6 Etagen Spielzeuge, Zaubertricks und viel mehr präsentieren.

Am Trafalgar Square findet sich trotz der Menschenmassen auch immer ein Plätzchen, wo man sich setzen und die erschöpften Beine ausruhen kann. Am Fuße der National Gallery tümmeln sich die verschiedensten Gestalten. Ein beeindruckendes Bild war auch die Themse, besonders bei Nacht. Wenn man eine der zentraleren Brücken überquert, kan man in alle Richtungen einen guten Blick, sei es zum London Eye Riesenrad oder zur beleuchteten Kuppel der St. Paul's Cathedral.




Bedrückender ging es dann im Imperial War Museum zu. Die Haupthalle mit Panzern etc. war leider wegen Renovierungsarbeiten geschlossen, so blieben nur drei kleinere Ausstellungen, eine über eine britische Familie zur Zeit des zweiten Weltkriegs, eine über Kriegshelden, und eine über Spionage. Hinzu kam jedoch eine unglaublich bedrückende wie auch beeindruckende Ausstellung über den Holocaust, die sich über zwei Stockwerke erstreckte. Dort wurde die Geschichte des Aufstiegs von Hitler, wie der Holocaust sich entwickelt hat, und wie es zu Ende ging. Untermalt wird das von Artefakten, Zeitzeugenberichten, Einzelschicksalen und viel mehr. Zweifelsohne eine sehenswerte und interessante Ausstellung, aber man läuft von Beginn an mit einem flauen Magen durch und kommt nicht gerade mit guter Stimmung aus dem Museum.

Anders dagegen im Natural History Museum, welches mich derart beeindruckt hat, dass ich dazu einen seperaten Eintrag verfasst habe.

Alles in allem war das eine tolle Woche, trotz viel Bewegung, anstrengenden Nächten in Schlafsack und auf Isomatte, ständig roter Warnleuchte vom Handyakku und langer Fahrt hat es sich gelohnt. Ich bin gespannt, wo die nächste Campus Party stattfindet.


Geheimtipp: The Slug and Lettuce
Als wir am Montag Nachmittag, geschlaucht von der Fahrt und von der vielen Lauferei durch London, nach etwas zu essen gesucht haben, hätten wir nie gedacht, dass wir gerade im Bankenviertel fündig werden. Am Fuße des Gherkin haben wir eine Bar / ein Restaurant namens "The Slug And Lettuce" gefunden. Wir haben dort ein Schild entdeckt, das "Happy Mondays - 50% off food" besagte. Nach kurzer Nachfrage stellte sich heraus, dass tatsächlich alle Speisen nur die Hälfte gekostet haben, und schon saßen wir drin, als erschöpfte, schwitzende deutsche Touristen, inmitten von Anzugmenschen. Wir hatten verschiedene Speisen - Lammburger, Meat Pie, Curry mit Fleisch sowie vegetarisch, und waren alle begeistert! Abgesehen davon, dass ein Glas Cidre mit knapp 4 Pfund mehr gekostet hat als so manches Hauptgericht ;) Montags unbedingt vorbeischauen!

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