Montag, 28. Oktober 2013

GTA San Andreas und GTA IV - Ein Vergleich



Vorneweg: Ich spiele zurzeit GTA IV - zum ersten mal richtig. Das liegt nicht daran, dass ich vorher keine Zeit gehabt hätte oder so, im Gegenteil. Ich habe mir seinerzeit extra für GTA IV sogar meine XBOX 360 gekauft! Aber ich war schlicht und einfach enttäuscht. Aber fangen wir etwas weiter vorne an.


GTA San Andreas

San Andreas war auf Anhieb mein absolutes Lieblingsspiel. Einen Protagonisten zu haben, der mit aller Kraft versucht, ein guter Mensch zu sein, aber eben doch manchmal durchgreifen muss, seine Gang um seinen großen Bruder, die schier unerschöpflichen Möglichkeiten, ihn anzuziehen, zu frisieren, tattoowieren, Skills auszubauen etc, die unglaubliche Vielfalt an Radiosendern, die großen und vielschichtigen Städte und die weitläufige Umgebung, die vielen Waffen und Fahrzeuge, das alles zusammen war so ein großartiges Spielerlebnis, sowas gab es vorher nirgendwo und sowas sollte es auch so schnell nicht mehr geben. Ich weiß gar nicht, wie viele Stunden ich in dieses Spiel gesteckt habe (in Stunden kann man das sowieso nicht mehr messen, da wären Tage oder Wochen vernünftiger), und auch wenn ich keine Haupt- oder Nebenmission erledigt, keine Fotos gemacht, keine Drogen ausgeliefert, kein Rennen gefahren und keine Freundin ausgeführt habe, war es nie langweilig. Es war einfach zu cool, K-Rose zu hören und zu versuchen, mit einem Mähdrescher den Mount Chiliad zu erklimmen. Oder einfach mit dem Jet oder der Boeing über die gesamte Karte zu fliegen. Oder Fallschirm zu springen. Oder Bandenkriege zu provozieren. Oder... Ich denke, die Möglichkeiten, die GTA San Andreas einem bietet, sind hinreichend bekannt.


GTA IV, die Erste.

Und dann kam GTA IV. Als erstes GTA, dass ich auf einer Konsole gespielt habe. Da hat mich als PC-Kind die Steuerung schonmal sehr gefordert. Man kam aber damit zurecht, wenn auch mehr schlecht als recht. Dann hatte man eine dunkle Stadt anstelle der hellen weitläufigen Straßen und Landschaft. Einen Unsympathen als Protagonisten und eine Nervensäge als ersten Ansprechpartner. Eine etwas realistischere, aber wesentlich schwierigere Fahrphysik als bei den Vorgängern. Nervende Beziehungen zu Kumpels, die einen ständig anrufen und beleidigt sind, wenn man partout keine Zeit oder Lust hat. Das neue Fahndungssystem, das an sich durchdachter ist, aber schnell auf die Nerven geht, weil man ständig von der Polizei angefahren und daraufhin gesucht wird. Das alles hat dafür gesorgt, dass ich meistens nur ein wenig rumgefahren bin, Schlägereien und Schießereien angezettelt habe und der Controller schnell im Eck lag. Mit stärkerer Hardware und einem super Angebot bei Steam habe ich auch nochmal für den PC zugeschlagen, auf dem das Spiel allerdings unspielbar ist. So war das Kapitel GTA IV für mich erstmal erledigt.


GTA IV, die Zweite.

In der Zwischenzeit habe ich San Andreas noch einmal durchgespielt, zum mittlerweile dritten mal, und es hat immer noch Spaß gemacht, allerdings ist die schon zu Release etwas kantige und verwaschene Grafik in der Zwischenzeit kaum mehr zu ertragen. Big Smoke wird von mal zu mal nerviger, genauso wie die Bandenkriege und Autorennen, die man in erster Linie noch hinter sich bringt, weil es eh gemacht werden muss, Individualisierungen an Körper und Auto nutzt man kaum noch. Die Missionen und Charaktere sind nachwievor super, aber die Euphorie über das Spiel ist doch sichtlich abgeebbt und lässt mich das Spiel etwas nüchterner betrachten. Es ist nachwievor ein großartiges Spiel, aber das motivierte mich, GTA IV noch einmal eine Chance zu geben.

Also noch einmal von vorn, nur diesmal ein wenig unvoreingenommener. Mittlerweile sind 4 Jahre vergangen, GTA V steht schon in den Startlöchern, und die Episodes liegen noch eingeschweißt im Regal, daran muss ich etwas ändern. Also wieder den Controller in die Hand und von vorn anfangen, der alte Speicherstand war eh für die Katz. Das Intro ist immer noch grandios, die Autos steuern sich immer noch schwierig, Roman nervt. Aber ich merke, wie ich diesmal Niko Bellic schon wesentlich cooler und abgeklärter finde. Er ist immer noch der unsympathische Verbrecher, aber eben auch saucool. An die Fahrphysik gewöhnt man sich schnell, wenn man nur will. Und mit dem ersten Freundes-Bonus motiviert es einen auch, ab und an mit Little Jacob zu KFC Cluckin' Bell zu fahren, da man ihn im Gegenzug jederzeit mit einem Kofferraum voller Waffen, natürlich zum Vorzugspreis, zu sich ordern kann, auch in Missionen. Die Missionen machen Spaß und fordern, ohne allzu frustrierend zu sein. Vor allem hat man eine Vielzahl an verschiedenen Missionen, vom einfachen Auftragsmord über Kletter- und Sprungpassagen über Autorennen über Sam-Fisher-Schleich-Aktionen über Denkaufgaben über Bewerbungsgespräche bis hin zu ein-Mann-Armee-Einsätzen, bei denen man besser im Vorfeld seinen zu erwartenden Lohn  in Sturmgewehrmunition umsetzt. Dass es "nur" eine Stadt ist, ist auch vollkommen in Ordnung, wenn man kein Umland erwartet, die Stadt ist so groß und lebendig, das macht schon einiges wett. Es gibt immer irgendwas zu sehen. Die Passanten sind vielfältig, während man in den Vorgängern noch copy-paste-Bürger hatte. Die verschiedenen Stadtteile, vom Bankenviertel bis zu den Sozialbauwohnungen, sind so authentisch, die Grafik macht den Rest. Außerdem sind die Charaktere einfach grandios! Die Mimik, die es bei San Andreas ja nur rudimentär gab, und die Sprecher leisten einen sehr überzeugenden Job, es werden tatsächlich so etwas wie Emotionen rübergebracht. Man weiß von Niko, dass er ein Ziel verfolgt, weil er noch eine offene Rechnung mit jemandem hat, man will es selbst auch erreichen, ohne zu wissen, worum es eigentlich genau geht. Um das ganze abzurunden, ist die Story so supergut geschrieben, mit unerwarteten Wendungen und schockierenden Zwischenfällen, dass sie viele Kriminalfilme in den Schatten stellt. Super!


Fazit

Ich liebe San Andreas nachwievor und werde es auch bald wieder spielen, aber San Andreas und IV sind wirklich zwei paar Schuhe. Hat man bei San Andreas noch die überzogene comichafte Welt und die Story und Spielelemente, die man als "best of Zeitgeist" zusammenfassen könnte, jedoch ohne wirklichen glaubhaften Zusammenhang, ist GTA IV ein wahrhaftes Kriminal-Meisterwerk, ohne allzu sehr entscheidende Freiheiten einzugrenzen, die man beim Vorgänger noch hatte, und ohne weniger sarkastisch, beißend, parodistisch zu sein. Anspielungen und Seitenhiebe finden sich an jeder Ecke, die Charaktere sind gleichermaßen glaubhafter und doch teilweise auch lustig, und noch immer ist alles hemmungslos überzogen. Ich freue mich schon, es noch vollständig durchzuspielen und die Episodes nachzuschieben!

Und: So sehr ich es hier schlechtrede, das ist alles nur relativ. San Andreas ist und bleibt mein Lieblingsspiel. Zumindest bis ich mir GTA V leisten kann...?

Bilderquelle: http://gta.wikia.com/ , Collage von mir

Freitag, 20. September 2013

Rapstock Festival

Das Rapstock war der Rap-Tag des Rebstock Festivals 2013. Da ich viele der Künstler kenn, mag, teilweise schon live gesehen habe und cool fand, hab ich es mir nicht nehmen lassen, vorbeizuschauen. Hier ein kurzer Abriss der Künstler! :)

Cruela & Seik
Die Voting-Gewinner kannte ich vorher nicht, bin aber hellauf begeistert von ihnen! Zwei Rapper, Gitarre, Keyboard, Trompete, Posaune, Saxophon, alles dabei. Heraus kam grooviger, jazziger Sound, der gut unterhalten hat und sauber durchkomponiert war. Gerne wieder!
https://www.facebook.com/cruelaundseik

Giddy Flash
Der Waiblinger Giddy Flash hatte einen zugegebenermaßen undankbaren Slot, da noch kaum Gäste da waren und er mit seinem DJ nach den großen Kollektiv von Cruela und Seik allein auf der Bühne stand. Nichtsdestotrotz trat er selbstbewusst auf und hatte Tracks im Gepäck, die man schon mit der zweiten Hook mitsingen konnte.

wirscheissengold
Die Jungs von wirscheissengold sind im Großraum Stuttgart schon alte Bekannte. Während Sickless und Dr. Lucs vor allem durch ihre Teilnahme(n) am VBT in HipHop-Kreisen bundesweit auf sich aufmerksam machen konnten. Bei ihrem Auftritt beim Rapstock hatten sie natürlich Jay und DJ This is Nuts dabei, verzichteten jedoch auf VBT-Tracks und konzentrierten sich auf Solo- und Crewtracks. Außerdem gab es erste Kostproben der bald erscheinenden EP "Den Frauen gewidmet" von Dr. Lucs. Mit den gemeinsamen Performances von "201X" und "Diese Crew" beendeten sie schließlich ihrem Auftritt. Super war das!
https://www.facebook.com/wirscheissengold

Rockstah
Der Chef der Nerdy Terdy Gang, die spätestens seit dem Video zu Cros "Easy" der breiten Masse ein Name sein sollte, schlug dann erfolgreich eine andere Richtung ein, als er seinen Außenseiter-Rap zum Besten gab. Vom Ausrufen der Nerdrevolution über "A-Taste", "Sturmfrei" und "Zocken > Fickena" bis hin zu neuen Songs vom kommenden Album war alles dabei. Unterstützt wurde er wie immer von seiner Band und Marktschreier Osman als Backup. In diesem Sinne: Angelika, du hast nen schönen Sohn gemacht!
https://www.facebook.com/RRRockstah

Ahzumjot
Ahzumjot habe ich - wie schon Rockstah - bereits auf der Crockstahzumjot-Tour live gesehen und mir direkt die CD geholt. Diesmal war es, wie schon beim ersten mal, wieder ein sehr cooler Auftritt, viel zum mitsingen, aber auch mit vielen Gänsehaut-Momenten. Intense!

SAM
Als Tour-Support von Cro haben die Brudis von SAM ordentlich Bühnenerfahrung und Fans sammeln können, und treten auch entsprechend auf. Eine coole, lockere Show mit vielen Mitmachparts, bei der sowohl die Menge wie auch Sam und Chelo auf der Bühne ordentlich abgegangen sind. Auch beim 6. oder 7. mal live immer noch super!

RAF 3.0
Ein super Album, Platz 1 in den Charts, Juice Cover, alles richtig gemacht! Raf Camora betritt unter Applaus die Bühne und die Menge frisst ihm aus der Hand! Dabei zögert er auch nicht, selbst zum Bass zu greifen und zu spielen, um seine Band zu unterstützen. Leider musste er ziemlich durch den Auftritt hetzen, da durch längere Umbaupausen Zeitdruck herrschte, um pünktlich Schluss zu machen, schließlich war es ein Open Air. Nichtsdestotrotz hat er sich noch Zeit für Ansagen genommen, sich bei der Menge für Platz 1 zu bedanken und natürlich einen Track nach dem nächsten zu schmettern. Ein würdiger Abschluss für einen tollen Nachmittag/Abend!

Mittwoch, 11. September 2013

Selbstversuch: Ecke des Monats - Frigeo Brause

Jeder mag Schinken. Und jeder mag Sandwich. Klar, dass auch jeder Schinkensandwich mag. Jeder mag Weihnachten. Und jeder mag Ferien. Deshalb sind Weihnachtsferien auch der Hit. Jeder mag Joghurt. Und jeder mag Brause. Brausejoghurt kann ja nur der Hammer sein!


 Als ich gesehen hab, dass die aktuelle "Ecke des Monats" mit Brause ist, musste ich einfach zuschlagen. Ein bisschen fühlte ich mich an meine Kindheit erinnert, als es plötzlich diesen Knisterjoghurt gab (gibt es den noch?) und den fand ich damals, glaube ich, ganz gut.

Ich öffne die Packung und stelle fest, dass der Joghurt grün ist, das kann ja heiter werden. Ich probiere einen Löffel voll und stelle fest, dass es sich um den geschmacklichen Brause-Klassiker Waldmeister handelt. Warum eigentlich nicht? Die Kugeln haben eine Konsistenz wie diese Schoko-Balls, die man in diversen Joghurtsorten findet, schmecken jedoch schon ein wenig nach dem entsprechenden Brausegeschmack und sind tatsächlich mit Brause gefüllt. Lecker!


Nach dem Knicken bleibt leider nicht mehr viel von der ohnehin schon blassen Farbenpracht. Nicht, was ich mir nach Betrachten des Deckels erhofft hatte, aber soll mir Recht sein. Beim ersten Löffel ess ich unbewusst den Joghurt zuerst und zerkaue danach die Kugeln im Mund, was zwar ein ziemliches Geschmackserlebnis ist, jedoch so nicht im Sinne des Erfinders sein kann. Bei Löffel Nummer zwei achte ich darauf, die Kugeln mit dem Joghurt zu zerkauen, weil ich mir davon die ultimative Joghurt-Experience versprech. Sie blieb leider aus. Ich probier weiter und weiter, aber besser wird es auch nicht. Schließlich habe ich den leeren Becher vor mir und bekomm bereits einen flauen Magen. Geht die Brause jetzt auf? Hätte ich das alles noch länger im Mund behalten müssen? Gilt 20 mal kauen auch für Brausejoghurt?

Der Brausejoghurt war definitiv eine Erfahrung, die ich nicht missen möchte. Ich bin mir jedoch nicht sicher, ob ich sie gern wiederholen will. Vielleicht stehe ich ja mal in der Kühlabteilung und verspüre einen Anflug von Masochismus, dann könnte ich ihm noch eine Chance geben. Aber vorerst nicht.

Fazit:
Joghurt mit der Ecke - Griechische Art mit so Mandelknusperdingern. Der ist lecker!

Dienstag, 10. September 2013

Review: Harry Potter und der Stein der Weisen

Ich bin ein großer Fan der Bücher und mit ihnen aufgewachsen, weshalb mir die Verfilmung sehr am Herzen lag, und obwohl es keine 1:1 Umsetzung des Buches ist, hat Chris Columbus einen im wahrsten Sinne zauberhaften Film hingezaubert.

Die 3 Hauptdarsteller haben zwar optisch kaum etwas mit den Bücher-Charakteren zu tun, dennoch sind sie gut besetzt, und die Schauspieler haben sich auch im Laufe der Filme super entwickelt. Außer Dan Radcliffe hatte meines Wissens keiner vorher Schauspielerfahrung, und dafür machen sie ihre Sache wirklich gut. In den Nebencharakteren finden sich viele bekannte Namen, und keiner ist fehlbesetzt.

Die Locations wurden schön und aufwändig gestaltet - das ganze wird noch eindrucksvoller, wenn man die ausführlichen Making-Ofs anschaut, die in den Ultimate Editions enthalten sind. Auch wenn Hogwarts oft verändert wurde im Laufe der Filme, so ist das Hogwarts, das man in den Filmen von Chris Columbus sieht, das Hogwarts, das man auch als kleiner Junge mit der Nase im Buch besuchen wollte. Zauberei, warme Farben, eine super Athmosphäre! Auch die wenigen anderen Locations - die Zugfahrt, die Winkelgasse, das Haus und die Nachbarschaft der Dursleys - sind gut getroffen und häufig wie in meiner Vorstellung.

Nicht zuletzt muss der grandiose Soundtrack von John Williams erwähnt werden, der sich durch den ganzen Film zieht. Das ist glaube ich auch der Punkt, warum der Film die Wirkung hat, die er hat. In nahezu jeder Szene gibt es eine darauf passend komponierte Musik, mal dominanter, mal im Hintergrund.

Inhaltlich gefällt mir der Film auch sehr gut. Das Buch wurde gut umgesetzt, jedoch hat der Film auch teilweise Sachen abändern müssen - das schadet jedoch nicht, im Gegenteil. So ist ein stimmiger Film herausgekommen, der nicht zu überladen ist.

Außerdem sind die Chris Columbus Verfilmungen noch nicht so zugemüllt mit Emotionen - das stört mich gerade bei den späteren Filmen, ab dem dritten, wenn Harry anfängt ständig minutenlang gedankenverloren über die Ländereien zu starren. Die ersten Filme haben auch Emotionen, aber aus 2 Gründen wesentlich subtiler: Zum einen, weil es den Schauspielern natürlich an entsprechender Erfahrung mangelt, zum anderen, weil sich Chris Columbus den Film nicht allzu lang machen wollte und dennoch möglichst viel unterbringen. Da hat man keine Zeit für so langgezogene Szenen.

Alles in allem ist das - trotz seines und meines Alters - einer meiner Lieblingsfilme, den in immer wieder gern an einem gemütlichen Abend oder einem Sonntag anschau.

Sonntag, 8. September 2013

Campus Party / London 2013

Die letzte Woche habe ich mit einigen Freunden und tausenden anderen Menschen in London auf der Campus Party in der O2 Arena verbracht, dazu möchte ich nun ein paar Worte loswerden.

Nerds. Geeks. Programmierer. Gamer. Überall. Das dachte ich zumindest, bis sich herausstellte, dass hier ein großer Teil der Leute einfach Urlaub machen will. Kein Wunder, schließlich haben wir für Fahrt (20h im Bus + Fähre) und Unterkunft (in 2-Mann-Zelten im Soccerdome) gerade mal 55 Euro gezahlt.

In der weitläufigen O2-Arena gab es im Inneren 8 Bühnen, auf denen Vorträge aller Art gehalten wurden, im äußeren Ring Workshops und Messestände verschiedener Unternehmen. Außerdem waren hier rund um die Uhr hunderte Campuseros - Campus-Party-Teilnehmer - mit ihren mitgebrachten PCs am zocken, oder haben ihre Handys aufgeladen, denn dazu gab es im Soccerdome nicht die Möglichkeit.

Stichpunkt Handy: Hauptveranstalter Telefonica/O2 hat sich nicht lumpen lassen und jedem der Teilnehmer (!) kostenlos (!!) eine Sim-Karte zur Verfügung gestellt, mit der man 300 Frei-SMS, 10 GBP Guthaben und 500 MB mobiles Internet verbrauchen konnte, was für eine Woche, selbst mit viel googlen und Google Maps mehr als ausreichend war.

Natürlich erfolgte touri-typisch der obligatorische Besuch des Buckingham Palace, daraufhin ein für mich als bekennenden großen Harry Potter Fan ziemlich enttäuschender und desillussionierender Besuch der King's Cross Station.

Natürlich hat London auch viele Grünflächen zu bieten. Mit einer Packung Cidre im Gepäck haben wir es uns im Kensington Park gut gehen lassen, sind an der Royal Albert Hall vorbeigeschlendert, haben Harrods besucht und sind anschließend noch zu Hamleys, seineszeichens der größte Spielzeugladen der Welt. Hätte ich zu viel Geld dabei gehabt, wäre danach nichts mehr in meinen Taschen gewesen. Ein großartiges Geschäft, viele motivierte Mitarbeiter, die auf 6 Etagen Spielzeuge, Zaubertricks und viel mehr präsentieren.

Am Trafalgar Square findet sich trotz der Menschenmassen auch immer ein Plätzchen, wo man sich setzen und die erschöpften Beine ausruhen kann. Am Fuße der National Gallery tümmeln sich die verschiedensten Gestalten. Ein beeindruckendes Bild war auch die Themse, besonders bei Nacht. Wenn man eine der zentraleren Brücken überquert, kan man in alle Richtungen einen guten Blick, sei es zum London Eye Riesenrad oder zur beleuchteten Kuppel der St. Paul's Cathedral.




Bedrückender ging es dann im Imperial War Museum zu. Die Haupthalle mit Panzern etc. war leider wegen Renovierungsarbeiten geschlossen, so blieben nur drei kleinere Ausstellungen, eine über eine britische Familie zur Zeit des zweiten Weltkriegs, eine über Kriegshelden, und eine über Spionage. Hinzu kam jedoch eine unglaublich bedrückende wie auch beeindruckende Ausstellung über den Holocaust, die sich über zwei Stockwerke erstreckte. Dort wurde die Geschichte des Aufstiegs von Hitler, wie der Holocaust sich entwickelt hat, und wie es zu Ende ging. Untermalt wird das von Artefakten, Zeitzeugenberichten, Einzelschicksalen und viel mehr. Zweifelsohne eine sehenswerte und interessante Ausstellung, aber man läuft von Beginn an mit einem flauen Magen durch und kommt nicht gerade mit guter Stimmung aus dem Museum.

Anders dagegen im Natural History Museum, welches mich derart beeindruckt hat, dass ich dazu einen seperaten Eintrag verfasst habe.

Alles in allem war das eine tolle Woche, trotz viel Bewegung, anstrengenden Nächten in Schlafsack und auf Isomatte, ständig roter Warnleuchte vom Handyakku und langer Fahrt hat es sich gelohnt. Ich bin gespannt, wo die nächste Campus Party stattfindet.


Geheimtipp: The Slug and Lettuce
Als wir am Montag Nachmittag, geschlaucht von der Fahrt und von der vielen Lauferei durch London, nach etwas zu essen gesucht haben, hätten wir nie gedacht, dass wir gerade im Bankenviertel fündig werden. Am Fuße des Gherkin haben wir eine Bar / ein Restaurant namens "The Slug And Lettuce" gefunden. Wir haben dort ein Schild entdeckt, das "Happy Mondays - 50% off food" besagte. Nach kurzer Nachfrage stellte sich heraus, dass tatsächlich alle Speisen nur die Hälfte gekostet haben, und schon saßen wir drin, als erschöpfte, schwitzende deutsche Touristen, inmitten von Anzugmenschen. Wir hatten verschiedene Speisen - Lammburger, Meat Pie, Curry mit Fleisch sowie vegetarisch, und waren alle begeistert! Abgesehen davon, dass ein Glas Cidre mit knapp 4 Pfund mehr gekostet hat als so manches Hauptgericht ;) Montags unbedingt vorbeischauen!

Das Natural History Museum in London


Wow. Ich bin nachwievor beeindruckt von diesem Museum. Ein riesiges Gebäude, was allein schon eindrucksvoll genug wäre, unzählige Exponate, tolle Ausstellungen. Allein schon in der Eingangshalle gibt es viel zu sehen. Mittendrin ein großes Dinosaurierskelett, an den Seiten findet sich ein Moa in einem Glaskasten, mehrere Versteinerungen und Skelette, am Ende der Halle thront auf halber Höhe ein Abbild von Charles Darwin. Der Besucher kann schon erahnen, was auf ihn zukommt.


 Zu Beginn zieht es die meisten Besucher erst einmal in die Dinosaurier-Ausstellung. Diese betritt man und läuft zunächst an einigen großen Versteinerungen und Skeletten vorbei, ehe man über ein paar Stufen auf einen Pfad über der Ausstellung gelangt. Von dort aus kann man die größeren Exponate - in erster Linie Skelette von Dinosauriern - betrachten und aus Schildern Informationen entnehmen. Das ist auch nötig, um sich die Zeit totzuschlagen, denn am Ende des Pfades kommt man in einen Raum mit einem lebensgroßen Modell eines Tyrannosaurus Rex, welches - als wäre dies noch nicht eindrucksvoll genug - sich bewegt und brüllt. Wir hatten das Glück, unter der Woche vormittags dort zu sein, und standen nur etwa 5 Minuten auf dem Pfad, ich kann mir jedoch vorstellen, dass man da auch wesentlich mehr Zeit mit Warten verbringen kann.

Der nächste Anlaufpunkt ist das Darwin-Center, eine Art Ei, das 7 Stockwerke hoch ist. Man betritt es nach einer kurzen Fahrstuhlfahrt ganz oben und läuft dann herunter. Im Innern finden sich unzählige Präparate diverser Insekten, man lernt viel über die Forschung und kann durch Scheiben auch den Wissenschaftlern des NHM bei der Arbeit zuschauen.

Ein weiteres Highlight ist zweifelsohne die Säugetier-Abteilung. Zunächst durchschreitet man einen Gang mit Glaskästen zu beiden Seiten, in denen sich Exponate von Säugetieren aller Arten befinden. Zumindest die, die in die Kästen passen, für die anderen gibt es im Anschluss eine riesengroße Halle, in der sich Elefanten, Giraffen, Nilpferde und nicht zuletzt auch ein lebensgroßer Blauwal befinden. Letzterer bildet wortwörtlich den Kern der Halle, er nimmt sie fast komplett durch seine Größe ein und die Ausstellung ist derart arrangiert, dass man um ihn herumläuft. Von der Galerie ein Stockwerk höher kann man das Ganze dann noch einmal aus Augenhöhe betrachten, und man findet noch eine Vielzahl an Delphin- und Walarten sowie Skelette in der Luft hängen.


Darüber hinaus gibt es Bereiche mit Vögeln, mit Meeresbewohnern, mit Krabbeltieren, Fossilien etc., Sonderaussellungen über Nachhaltigkeit, Fortpflanzung und Eigenarten von Menschen, "Schatzkammern" mit besonderen Relikten (Erstausgabe von Darwins "Origin of Species", ein Skelett eines Dodos, einem Mondstein,...), eine unglaublich umfangreiche Sammlung von Edelsteinen und Mineralien, eine riesige Scheibe des Stammes eines über 1300 Jahre alten Baumes, einen Erdbebensimulator, einer Weltraumausstellung, einer Ausstellunge zur Entstehung der Erde und ihrer Bewohner, und, und, und.



Ich habe ungefähr 3 Stunden in dem Museum verbracht, ich hätte Wochen darin verbringen können. Bei meinen kommenden London-Reisen werde ich jedes mal einen Tag Natural History Museum einplanen, um es vielleicht irgendwann einmal komplett durchlaufen zu haben.

Das NHM in London hat jeden Tag von 10-17:50 Uhr geöffnet, der Eintritt ist frei.

-> http://www.nhm.ac.uk/