Freitag, 14. November 2014

Moneyboy bei joiz

https://fbexternal-a.akamaihd.net/safe_image.php?d=AQB8m41f5MNl44fd&w=484&h=253&url=https%3A%2F%2Fscontent-b-fra.xx.fbcdn.net%2Fhphotos-xpf1%2Fv%2Ft1.0-9%2F10802063_617492058354686_7525060462822845009_n.jpg%3Foh%3D67a8c6df8105f91103680ec2cecbb821%26oe%3D54D23E21&cfs=1&sx=0&sy=8&sw=600&sh=314



Wahrscheinlich - nein, mit ziemlicher Sicherheit - kennen die wenigsten von euch joiz. Das ist auch nicht weiter schlimm. Denn joiz ist nichts weiter als ein kleiner privater TV-Sender, der vermutlich aus der Digitalisierung des TV-Rundfunks und dem daraus resultierenden Überangebot an freien Sendeplätzen heraus gegründet werden konnte und sich wie alle privaten Fernsehsender aus Werbung finanziert. Nun sitzen die Mitarbeiter dieses Senders in Berlin und fühlen sich jung, hip und überlegen. Ist auch alles ganz modern, mit interaktiven Kommentaren etc., und twitter und facebook können sie auch. Soweit, so mittelmäßig.

joiz ist ein junger Sender mit jungen Leuten für junge Leute. Entsprechend gibt es auch junge hippe Themen. Einer der Experten für dieses Thema ist joiz-Mitarbeiter Kevin, der sich auf der Games Convention rumtreibt und mit Rockstah das Computerspielmuseum besucht. Fachwissen hat er jedoch nicht. Während Rockstah über Videospielgeschichte, eigene Erfahrungen und sonstiges erzählt, beschränken sich die Kommentare von Kevin zumeist auf "oh, die hab ich auch mal gespielt!" oder "war das nicht das mit dem und dem? ... nein? ... ja genau das meinte ich!", wobei dem Zuschauer mit jeder Silbe bewusster wird, wie wenig Ahnung dieser Mensch von Videospielen hat. Rockstah tat mir da sehr leid.

Aber das nur am Rande. Grund für mich, diesen Beitrag zu schreiben, war der Auftritt von Moneyboy im "Living Room" bei joiz. Angefangen hat es damit, dass zwei hyperaktive und im großen Maße kindische Moderatoren Alexandra und Martin sich über Alexandras "blind date" unterhielten (sie wusste angeblich nicht, wer zu Gast war). Alexandra äußert sich in diesem Vorgeplänkel darüber, dass sie nie einen hässlichen Typen daten würde, Martin erfreut sich daran, dass Alexandras Po in Richtung seiner Genitalien gestreckt wurde. Ein wirklich sympathischer und seriöser Haufen da bei joiz.

Nach einer kurzen Vorstellung wird zu Martin in die Regie geschaltet, der mit den Userkommentaren, die Worte wie "crispy" oder "swaggy" enthalten, nichts anzufangen weiß. Offensichtlich hat selbst der Typ, der die Gelegenheit hatte, sich vorzubereiten, diese nicht genutzt. Dann schickt und Alexandra in die Werbung mit der Ansage, es könne nur besser werden. Spätestens bei dem Spruch wäre ich als Gast aufgestanden und gegangen.

Der Tragödie zweiter Teil, das Candle-Light-Dinner. Die beiden finden heraus, dass sie beide Karneval nicht mögen und geben sich high five. Alexandra sagt dann, da stecke man sich eh nur mit allen möglichen Krankheiten an. Moneyboy spricht das aus, was alle denken, "Aids, zum Beispiel" (worauf Alexandra gleich zurückrudert - an was dachte sie denn?) und schiebt noch ein "#nohomo" nach, ein mittlerweile zwar nicht politisch korrekter, aber geläufiger Ausdruck im Internet. Damit sollte die hippe Berlinerin sich doch auskennen. Trotzdem werden die joiz-Leute ihm später einen Strick daraus drehen. Der nächste Punkt schließt sich sofort daran an. Moneyboy spricht sich für Drogenkonsum "auf Partys und so" aus. Er hat ein Album rausgebracht, welches "HiTunes" heißt. Ich spreche mich jetzt nicht für Drogen aus, aber soviel ich weiß, gibt es in diesem Land nach Art. 5 des Grundgesetzes so etwas wie Meinungsfreiheit. Einige Vergleiche in seinem Freestyle - "sick wie Leukämie" - werden ihm ebenfalls vorgeworfen. Wer Moneyboy einlädt, wird sich doch ein bisschen über ihn informiert haben. Er ist ja mittlerweile für seine Tweets etc. berüchtigt, da sollte einen so eine Line dochweder verwundern, noch sollte man ihn öffentlich und live dafür anprangern.

Ein paar Zitate:

Moneyboy: "Ich hab ja auch studiert."
Alexandra: "Also kannst du nicht GANZ blöd sein, oder?"

Martin: "Du hast doch gerade gesagt, Moneboy, dass die Leute nicht ganz so dumm sind, dann möchte ich jetzt mal ein paar Zitate aus dem Chat vorlesen, wo ich mich dann doch fragen muss, ob sie nicht doch dumm sind..."

Martin verließt außerdem sämtliche Beleidungen aus dem Chat gegen Moneyboy.

Kola mit Ice - DER Track, der alkoholfreie Getränke anpreist - und Alexandra findet auch hier "ein paar Sachen, von denen [sie sich] klar distanzieren will"

Martin sagt, er hätte das Interview lieber mit Augen- und Ohrenbinde erlebt um es nicht ertragen zu müssen.

Martin sagt, Moneyboy hätte gegen das Gebäude gepisst.

So geht es weiter. Das könnte man jetzt einfach so stehen lassen. Es war in den Augen von joiz vielleicht keine Sternstunde, aber unterhaltsam war es allemal, und zweifelsohne hat es joiz zu unzähligen Zuschauern verholfen. Passt ja eigentlich alles. Aber joiz will das nicht so stehen lassen.

Runde zwei gibt es dann auf facebook:




Was soll man dazu noch sagen? Einen Gast (von dem man wissen MUSSTE, worauf man sich einlässt!) einzuladen, ihn noch während der Sendung nicht nur dumm dastehen lassen zu wollen, sondern ihn auch geraderaus zu beleidigen und zu diskreditieren, und im Nachhinein zig facebook-Einträge veröffentlichen, um noch mehr Klicks zu generieren, in denen man sich ausschließlich über ihn lustig macht. Das ist jetzt meine Meinung, aber diese komplette Aktion widert mich einfach an.


Alexandra hat sich übrigens im Vorfeld die Hoffnungen gemacht, dass Cro kommt. Die halten sich wohl wirklich für einen TV-Sender. Arme Irre.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Da teilweise Probleme beim Erstellen von Kommentaren auftreten, bitte vor dem Abschicken den Kommentar mit STRG-C kopieren, damit er nicht verloren geht. :)